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zurück zum Archiv 10.11.2007 GLP Jahresrückblick 2007 von Bernd Schmitz

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GLP Saison 2007

Frühzeitig stand fest, dass mein Stammbeifahrer Nico Dannenberg bei den ersten beiden Terminen 2007, wegen seiner Meisterprüfung nicht dabei sein würde. Meine Frau hatte bereits zwei GLP's ersatzweise für Ihn gefahren und ein dritter Platz bei den Rookies 2005 und ein !!! zweiter Platz 2006 waren dabei herausgekommen. Also beste Voraussetzungen für einen Einsatz.
Andererseits wurde mein Sohn Dennis Anfang März 14 und somit Beifahrertauglich. Die Ringtauglichkeit hatte er bei einigen Testfahrten im Touristenverkehr bewiesen. Selbst ein Dreher in der Eschbach-Rechts und ein heftiger Abflug wegen einer Ölspur auf der Zwischengeraden Eingangs-Rechts Adenauer Forst, der ohne Einschlag auf der Wiese endete beeindruckten ihn nicht sonderlich. Einmal machte sich bei Dennis allerdings Panik breit, als wir in der Fuchsröhre auf einen alten englischen Roadster (xk irgendwas) mit englischem Kennzeichen aufliefen und der Beifahrer sich längere Zeit nach uns umdrehte, um den Fahrer auf den möglichen Überholvorgang vorzubereiten. Der Beifahrer sitzt bei denen bekanntlich links und Dennis hielt ihn natürlich für den Fahrer: " WAT MACHT DER IDIOT DA? GUCKT DER WOHL MAL BALD WIEDER NACH VORNE!"
Also Mitfahren kein Problem, aber das Vorlesen und richtige Stoppen meiner zwei Analogwecker ging bei Dennis garnicht. Dazu kam, dass ich beim CHC-Light-Lauf den ich 2006 ohne Beifahrer mitgefahren bin, zu keiner Zeit wusste in welcher Runde ich eigentlich war. Nach etwa 4 Runden stellte ich fest, dass noch alle 8 Abreisszettel auf dem Armaturenbrett klebten. Und die Digitalstoppuhr war während der Fahrt kaum abzulesen, außerdem prellte diese des Öfteren, so konnte man sich auf die Anzahl der Runden nicht verlassen. Auf die Idee mal auf den Kilometerzähler zu schauen, der ordnungsgemäß beim Start auf Null gesetzt wurde, kam ich erst in der Boxenausfahrt. Aber ca. 165km müsste stimmen, also in Wertung angekommen und als einziger in der Klasse ein Klassensieg. Schon wieder ein Pokal. Da für 2007 ebenfalls ein RCN-Light-Lauf geplant war und Sohnemann besagte Bedienungsprobleme mit den Uhren hatte, war eine neue Stoppuhr dringend von Nöten.
So wurde die Winterpause genutzt, was zu basteln. Die Zielvorgaben für 2007 sollten über denen vom letzten Jahr liegen, aber die Saison 2006 war schon perfekt gelaufen. Irgendwann kann es ja nicht mehr besser werden, Top 5 wieder zu erreichen wäre schon optimal. Irgendwann mal ein Sieg, irgendwann muss man doch einfach mal Glück haben. Nachdem der letzte Saisonauftakt unser schlechtestes Ergebnis 2006 war, auch weil wir nicht richtig getestet hatten, sollte das 2007 besser werden. Den Mittwoch vorher haben wir drei Runden getestet mit äußerst ernüchterndem Ergebnis. Irgendwie hab ich überhaupt keinen Punkt getroffen. Die neue Stoppuhr lief zwar, aber was nützt das, wenn die nach jeder Runde was anderes anzeigt. Also Freitag noch mal hin und da ging es schon deutlich besser. Langsam kam man wieder rein.
Samstag Morgen wurde uns langsam klar, warum die Stoppuhr ab und an von selber stoppte. Fast jedesmal wenn ich aus der Karre aussteige, springt die auf die nächste Runde. Na fängt ja prima an. Aber eigentlich sollte man ja unterwegs im Auto bleiben und in der Tankrunde wäre es auch nicht schlimm. Anders ging es jetzt eh nicht. Wir waren wie immer früh da und standen weit vorne in der Startvoraufstellung. Los geht's! Auf in die Saison 2007! Mit dem vom Vortag bekannten Tempo in die Links nach der T13... Gut, mit warmen Reifen wär das kein Problem und für einen Rallyefahrer mit Sicherheit auch nicht. Aber wir standen dann quer auf der Bahn und ein Teilnehmer nach dem anderen zog direkt vor uns vorbei. Peinlicher kann man wohl kaum eine Saison beginnen. Ein freundlicher Fahrer bremste dann soweit ab, dass wir uns gefahrlos wieder einreihen konnten. Danke noch mal an den Unbekannten. Da wir dabei etwas über den Curb mussten, und die können hier und da ganz schön hoch sein, bekamen die ohnehin schon ramponierte Stoßstange und Plastikabdeckungen unterhalb des Kühlers Ihren Rest.
Keine Experimente mehr und lieber auf die Zeiten achten. Das ging soweit erstaunlich gut. Beim Aussteigen in der Pinkelpause sprang die Stoppuhr eine Runde weiter, aber das war ja kein Problem für uns. Beim zweiten Turn passte alles ganz gut. 12 Runden und 250km gefahren, das müsste stimmen. Die Stoppuhr zeigt nur zehntel Sekunden an. Machte gemessen 6 Fehlerpunkte, aber durch die Toleranz von 1/2 Zehntel durch das Auf- oder Abrunden und das ungenaue Drücken war schwer abzuschätzen was wirklich rauskommt. Das könnten unter 10 Strafpunkten werden und aus den Ergebnislisten der Vergangenheit ersichtlich, sollte das zwischen Platz 3 und 10 liegen. Das wäre doch ein Top-Auftakt. Wir mussten schier endlos auf die Ergebnisse warten, ob irgendwas mit der Zeitnahme nicht in Ordnung war? Dann kamen endlich die Ergebnisse und wir standen ganz oben auf der Liste. Mit 8,7 Strafpunkten, die Einzigen unter 10 Punkten bei 139 Teilnehmern. Unglaublich, Holger Träger versagt anscheinend seine sagenumwobene Technik und wir sind genau zur richtigen Zeit da und können abstauben. Wahnsinn, so eine Gelegenheit gab es vermutlich seit 5 Jahren nicht mehr. Den Traum einmal eine GLP zu gewinnen, dem hunderte Teilnehmer seit Jahren hinterherfiebern im vierten Jahr erreicht. Mein Sohn im ersten Lauf und dann mit 14 Jahren direkt ein Sieg. Ein wenig stolz war er schon. Er kann das aber auch gut verbergen.
Zum zweiten Lauf ging es mit neuer Stoßstange und abgeschirmten Taster für die Stoppuhr. In der Garage hatte das gut funktioniert. Mindestens hundert Mal die Tür auf und zugeschlagen. Ja, das scheint zu klappen. Am Samstag Morgen unterwegs zum Ring bei der obligatorischen Pinkelpause hat sie wieder gestoppt. grrrrr...
Also nur genau so machen wie beim ersten Lauf. Nach dem ebenso obligatorischen Frühstück im Ringhaus zum Fahrerlager 3. Wir mussten so zwar aus dem Mittelfeld starten und mit vollerem Feld rechnen, aber hauptsache gut gefrühstückt. Nach den genauso obligatorischen 12 Runden, es klappte Alles perfekt, 4 Strafpunkte auf der Uhr plus Toleranz macht sicher unter 10 Strafpunkten. Optimal. Holger ist zwar damit nicht zu schlagen und es gab ja auch noch andere Kandidaten, die nach dem ersten Lauf deutlichen Nachholbedarf hatten. 6,2 Strafpunkte; Platz 2. Breitestes Grins. Absolut Irre. So konnte es natürlich nicht weiter gehen, dass war uns schon klar, aber versuchen wollten wir es schon. Mein Beifahrer Nico verzichtete zu Dennis Gunsten auf seine weitere Teilnahme, stand aber jederzeit als Beifahrer zu Verfügung. Falls meine Basteluhr ganz versagen sollte, brauchte ich auch wieder einen der mit den alten Russenweckern umgehen kann.
Nach dem überraschenden Sieg beim Saisonauftakt verlief die gesamte GLP Saison 2007 besser als ich zu Träumen gewagt hätte. Es gelang uns trotz den Stoppuhrausfällen vier Mal in Folge unter 10 Strafpunkten zu bleiben. Das die Stoppuhr nicht astrein lief, war ja klar und bisher hatten wir Glück, daß es in der Tankrunde passierte oder auf dem Weg zum Ring. Meistens beim Ein- oder Aussteigen, aber was war die Ursache? Beim 5. Lauf starteten wir wie gewohnt aus der Wartezone zur ersten Bestätigungsrunde, noch schnell das Fenster hoch, zack war die Stoppuhr eine Runde weiter. "Dennis?" "Ja." "Hast du mit deiner Uhr richtig gestoppt?" "Ja, ... ich glaub ja." "Dann lies vor." Das war jetzt alles etwas hektisch, Dennis hatte gut gestoppt, den Rest hab ich versaut. Die GLP war im Eimer. Direkt in der ersten Bestätigungsrunde so eine Schei... .
Den Rest brachten wir wie bisher ganz gut zusammen, aber was war mit der ersten Runde? Im Schnitzelhaus wurden dann beim obligatorischen "Leicht und Lecker" Salat die Wunden geleckt. Ich wagte keinen Blick auf die Ergebnisliste, aber die Angst war unbegründet. In der ersten Runde zwar 8 Strafpunkte aber der Rest optimal. Insgesamt 11,6 Punkte und damit noch Platz 6. So viel Glück kann man garnicht haben, wir sind 2006 mit 10,9 Punkten mal elfter geworden. Die Konkurrenz punktete zwar vor uns, aber was soll es, wir waren mittendrin im Kampf um die Vizemeisterschaft. Die könnten wir mit einem weiteren guten Ergebnis zu unseren Gunsten entscheiden.
Den Fensterhebermotor konnte ich als Störquelle für die Stoppuhr ausmachen und mit einem Entstörkondensator bzw. dem Ändern der Kabelverlegung war der Fehler weg. Also auf zum 6. Lauf. Wir haben nicht wirklich was verkehrt gemacht, aber die Strafpunkte summierten sich auf meiner Stoppuhr nach 12 gefahrenen Runden auf 10. Mit Toleranzen beim Stoppen und nur zehntel Genauigkeit, könnte das zwischen 5 und im schlimmsten Falle 15 Punkte bedeuten und wenn man weiß, daß man bisher zwischen 4 und 8 Punkten selber gestoppt hatte, keine wirklich gute Ausgangslage für ein perfektes Ergebnis. Ich traute mich schon wieder nicht nachzuschauen, aber Fabian Joeres kam vom Ergebnisaushang zurück und gratulierte uns zum 2. Platz.
Wahnsinn, mit 4,8 Punkten, unserem besten Ergebnis bisher, knapp hinter Holger und Karl-Heinz. Unsere Konkurrenten um die Vizemeisterschaft Stefan und Susanne Kusch bzw. Lars und Jan Grobbink kamen auch unter die Top Ten und der erste Griff zu Hause, war der zum Taschenrechner. Ja, wir sind tatsächlich Vizemeister und zumindest theoretisch gab es sogar noch die Chance auf den Meistertitel.
Versuchen wollten wir es schon beim letzten Lauf, aber die GLP Seriensieger ließen uns keine Chance. Nachdem wir zuerst befürchteten, es würde garnicht gestartet, ging es mit kleiner Verzögerung bei Nebel und Nieselregen auf die Nordschleife. Die Nebelfelder zogen von Runde zu Runde über andere Streckenabschnitte und während des zweiten Turns zog es sich auf der Döttinger Höhe immer weiter zu. Wir starteten schon etwas früher aus der Wartezone, um rechtzeitig durch den Nebel zu kommen. Die schlechten Sichtverhältnisse auf der Döttinger Höhe wurden der Rennleitung zu gefährlich und so brach sie die GLP schließlich ab. Wir leisteten uns keinen größeren Ausrutscher, weder auf der Strecke noch bei den Bestätigungszeiten. Es wurde bis zur Runde 9 gewertet und bis dahin hatten wir lediglich 3,9 Punkte eingefahren, die sollten allerdings nur zu Platz 5 beim Saisonfinale reichen.
Für uns lief die gesamte Saison 2007 mehr als perfekt. Das Auto lief perfekt, kein Blechschaden, keine Probleme mit Stau bei Start / Ziel, das Ganze gekrönt mit dem Vizemeistertitel in der GLP und dem 2.Platz in der Pokalwertung des ADAC Nordrhein.
51,2 Strafpunkte verteilten sich auf insgesamt 40 Bestätigungsrunden was im Schnitt 1,28 Strafpunkte pro Runde macht, also 0,128 Sekunden. Mehr Glück kann man nicht haben und zumindest für uns geht das eigentlich auch nicht besser.
2008 werden wir der GLP weiter treu bleiben. Für einen Einstieg in die MLT fehlt das nötige Kleingeld, also wird weiter Erfahrung in der GLP gesammelt. Meine persönlichen Ziele wurden bereits alle weit übertroffen, deshalb werden wir 2008 wohl ein wenig ziellos umherirren, aber trotzdem auch weiter Spaß an der GLP haben. Vielen Dank an alle Teilnehmer für den freundlichen und fairen Umgang, auf und neben der Strecke.
Besonderer Dank gilt Egon Richter und Cornelia Schoofs, die uns bei unserer ersten GLP 2004 so freundlich aufgenommen haben und uns seidem in ihrer herzlichen Art zur Seite stehen.

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by bse